Grußwort des Vorsitzenden zum Jahreswechsel

Liebe Mitglieder, Mitstreiter, Freunde der Partei und Besucher unserer Webseite,

ich möchte die Gelegenheit nutzen, Bezug zu nehmen auf die Weihnachtsansprache unseres Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier, welcher Meinungsfreiheit und ein respektvolles Miteinander thematisierte. Der CDU-Stadtverband Meißen hatte dieses Themenfeld ebenfalls bereits frühzeitig mehrfach aufgegriffen.

Einerseits unter anderem mit meinem ► Grußwort vom 01.01.2016: "In diesem Moment Volkspartei zu sein heißt nun nicht, eine möglichst hohe Anzahl an Mitgliedern mit identischer Meinung zu haben, sondern in Teilen die Bandbreite der Gesellschaft abzubilden. Demzufolge spielt sich dieser innerdeutsche Kulturkampf auch gerade innerhalb einer Volkspartei ab. Weder darf man das Spektrum der Meinungen negieren, noch darf man sich dem Austragen dieses Kampfes verweigern. Es ist eine der vorrangigsten politischen Aufgaben, gerade einer Volkspartei, mit ihren Rändern zu streiten, damit diese ein Teil der demokratischen Gesellschaft bleiben."

Oder mit lesenswerten Verweisen auf einordnende Debattenbeiträge zur Aufmerksamkeitsökonomie in den Sozialen Medien, wie in der ► FAZ vom 04.05.2016: "Es gibt nichts, was sie von aussen ins Netz tragen könnten, das sie nicht vorher daraus bezogen hätten. Ihre Lebensblickachse richtet sich auf den Screen und ignoriert, dass es um sie herum weniger gut aussieht. Das trifft auf die AfD-wählende Studentin mit islamophober Einstellung und Dauerfacebook genauso zu wie auf den Refugee-Welcome-Aktivisten, der das Netz wissen lässt, was er am Lageso tun wird. Und sie alle fühlen sich wie Stars. Sie haben Follower und Anhänger, Gleichgesinnte und Verehrer. Sie könnten kaum jemand in ihre Wohnung lassen, aber jeden, der will, in ihre Gefolgschaft. Das Internet ist nicht nur eine Wohnung, es ist für sie ein ewiges Walhall, ein dauerhafter Volkskongress, in dem sie die Richtung vorgeben. ... Es erschafft einen Aktivismus, der sich vor allem damit beschäftigt, im Netz aktiv zu sein. ... Wer nichts anderes als das Netz hat, nimmt es zu wichtig."

Andererseits in der praktischen Arbeit mit dem entschiedenen und entscheidenden Eintreten für mehr Bürgerbeteiligung, um "Andockmöglichkeiten" zu bieten, seien es nun der Jugendstammtisch oder die sachverständigen Bürger in den Ausschüssen des Stadtrates. - Diese Aufzählung ließe sich fortführen.

In diesem Sinne möchten wir als CDU Stadtverband Meißen ungebrochen am Anspruch einer Volkspartei festhalten. Wir wissen uns dabei einig mit Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble im kürzlichen ► DLF-Interview der Woche: "...ja, ich glaube, die Parteien, der demokratische Wettstreit, der notwendig ist, der auch lebhaft sein muss, sonst verliert er jede Anziehungskraft, das Parlament ist auch ein Stück weit wie eine Bühne, also man muss Aufmerksamkeit sich auch erwerben, sich erringen, im Wettstreit mit vielen anderen Wettbewerbern um Aufmerksamkeit. Das hat ja auch zugenommen. Der Streit muss lebhaft sein, aber er sollte im demokratischen Spektrum stattfinden und deswegen haben die Parteien eine Aufgabe von den Rändern hin zu integrieren." und möchten alle an demokratischer Mitwirkung interessierten Bürger unterstützen und fördern sowie unsere Fähigkeit ausbauen, höchst unterschiedliche Wählergruppen in das demokratische Spektrum zu integrieren und gleichzeitig den Ausgrenzungswünschen der Ränder widerstehen. Pointiert diskutieren ohne zu verletzen, kritisieren ohne zu verdammen, argumentieren ohne zu unterstellen, Ringen um den Konsens ohne Feindmarkierung und ohne Unterteilung in Sieger und Besiegte.

Liebe Mitglieder, Mitstreiter, Freunde der Partei und Besucher unserer Webseite: Im Namen des Vorstandes hoffe ich, dass Sie besinnliche und kraftspendende Weihnachtsfeiertage genießen konnten und wünsche Ihnen allen einen fröhlichen Rutsch in ein gesundes, glückliches, erfolgreiches und gesegnetes neues Jahr 2020.

Ihr S. Gläser
Vorsitzender