Podiumsdiskussion in Coswig am 17.08.2022: „Lieferengpässe - Wie bekommt der Mittelstand mehr Planungssicherheit“


Am 17. August 2022 organisierte der Bundesverband mittelständische Wirtschaft in der „Villa Teresa“ in Coswig eine Podiumsdiskussion zum Thema „Lieferengpässe - Wie bekommt der Mittelstand mehr Planungssicherheit?“.

Die Bürgermeisterin Coswigs, Friederike Trommer (CDU), begrüßte zu der Veranstaltung über 40 Wirtschaftsvertreter. Sie unterstrich die Notwendigkeit, der mittelständischen Wirtschaft in der Region - im Anbetracht der globalen Herausforderungen - mehr Planungssicherheit zu verschaffen.

Prof. Dr. Joachim Ragnitz, stellvertretender Vorsitzender des Ifo-Institutes in Dresden, analysierte in seinem Impulsvortrag die komplexen Ursachen für die derzeit bestehenden Lieferengpässe. Der Krieg in der Ukraine und die Corona-Krise haben zu einer beträchtlichen Störung der bestehenden Logistikketten geführt, die sich nun negativ auf die gesamten mittelständischen Wertschöpfungsketten auswirkt.

In der anschließenden Podiumsdiskussion, die von Andreas Jahn (Leiter Politik und Außenwirtschaft des BVMW) moderiert wurde, diskutierten Torsten Herbst, MdB, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag, Thomas Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, Dr. Detlef Hamann, vormaliger Hauptgeschäftsführer der IHK Dresden sowie Dipl.-Ing. Johannes Männel, Geschäftsführer der Tobias Prometall GmbH & Co KG sehr engagiert über mögliche Wege aus der Krise.

Torsten Herbst MdB, betonte, dass die Entlastungspakete der Bundesregierung wesentlich dazu beigetragen hätten, die Auswirkungen der Ukrainekrise für die mittelständische Wirtschaft in Sachsen abzumildern. Thomas Horn lobte die mittelständische Unternehmerlandschaft in der Region, die sich als ausgesprochen robust gegenüber den vielfältigen Herausforderungen im Hinblick auf Inflation, Rohstoffverfügbarkeit und gestiegene Energiekosten erwiesen habe.

Johannes Männel beklagte die zunehmende Bürokratisierung, mit dem ihm seine unternehmerische Tätigkeit zusätzlich erschwert würde. Besonders das Verpackungsgesetz und das Lieferkettengesetz hätten ihn und befreundete Mittelständler vor gewaltige Herausforderungen gestellt. Er forderte ein Belastungsmoratorium für die deutsche Wirtschaft, da gerade kleinere und mittlere Unternehmen nicht mehr imstande seien, den überbordenden bürokratischen Berichtspflichten nachzukommen.

Dieser Forderung schloss sich Dr. Detlef Hamann unmittelbar an und betonte, dass viele mittelständische Unternehmer in ihrer Existenz bedroht seien, wenn die Kosten für Energie- und Wärmeversorgung weiterhin ungebremst anstiegen.

Tina Rückert, Vertreterin des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft in der Region Coswig und Großenhain, bedankte sich bei Friederike Trommer und allen Panelisten für die engagierte Diskussion, die im Anschluss bei einem Empfang noch Raum für weiterführende Gespräche bot.

Die nächste Veranstaltung wird vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft und Hans-Jürgen Rosch (CDU) am 17. Oktober in Moritzburg zum Thema „Fachkräftegewinnung“ organisiert. Die Einleidung dazu finden Sie u.a. auch auf der Webseite des CDU Stadtverbandes Meißen.

Bericht: Andreas Jahn