Für ein agiles und zupackendes Meißen
Ich
beziehe mich auf den “Tagesordnungspunkt Aufstellungsbeschluss für
den Bebauungsplan Weingut Proschwitz - Gästezentrum am Bocksberg”
der kommenden Stadtratssitzung vom 24.03.2021.
In aller Kürze ein paar Details vorweg:
- Der geplante Aussichtsturm wird nicht das Landschaftsbild zerstören, dazu ist er mit seiner Größe in Anlehnung an die Form der alten Mühle viel zu klein – er würde bis auf die Spitze noch in das Kirchenschiff des Meißner Domes hinein passen.
- Ein Neubau ist notwendig, da die bestehenden Gebäude immer weiter verfallen und bei einem Wiederaufbau wirtschaftlich nicht nutzbar wären – wenn man den Bezug zum Weinbau tatsächlich erhalten möchte.
- Das Schloss als Tagungsstätte benötigt Übernachtungsmöglichkeiten, um attraktiv und wettbewerbsfähig zu bleiben. Es liegt an allen Beteiligten selbst, dieses Vorhaben als sanften Tourismus mit positiver Ausstrahlung in die Region zum Nutzen aller Anwohner und Marktbegleiter auszugestalten.
Als Vorsitzender einer politischen Partei vor Ort möchte ich jedoch gar nicht so sehr auf die einzelnen Details eingehen, sondern auf die Bedeutung für die generelle Stadtentwicklung hinweisen.
Eher früher als später wird bspw. die Digitalisierung endgültig Einzug in unsere Stadt halten. Wenn Unternehmen jetzt durch Corona das Home-Office gezwungenermaßen ausprobieren müssen, werden viele feststellen, dass der betreffende Mitarbeiter auch in der Slowakei oder China sitzen könnte. Es gilt also, Arbeitsplätze zu sichern und auszubauen, die fest an die Region gebunden sind. Das sind eben u.a. auch der Tourismus, das Gastgewerbe sowie die Landwirtschaft.
Mit Prof. Dr. Georg Prinz zur Lippe, welcher erst kürzlich zur “Wein-Persönlichkeit des Jahres 2020” ausgezeichnet wurde, verfügt Meißen über einen national und international bekannten Botschafter für die Region, welcher für die Wahrnehmung der Region in Berlin oder in der internationalen Weinliteratur wertvolle Beiträge leistet.
Um es auf den Punkt zu bringen: Der Stadtrat entscheidet nicht "nur" über die Umwidmung weniger hundert Quadratmeter Fläche oder die Form eines Aussichtsturmes, sondern muss Antwort auf 2 Fragen geben:
Möchte
der Stadtrat mit seiner Zustimmung das Weingut Proschwitz und seine
internationalen Gäste als Botschafter für die Region gewinnen,
die mit
ihren Erlebnissen hier für
Meißen als lebens- und liebenswerten Standort werben können?
Möchte
der Stadtrat mit seiner Zustimmung ein Zeichen setzen, dass Meißen
auch
in Zeiten des
Lockdowns weltoffen und zupackend die Entwicklung der Stadt
tatkräftig voran treibt, Investitionen ermöglicht und die
Attraktivität
für die Zeit nach dem
Lockdown
erhöht.
Sven Gläser, Vorsitzender
