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Standpunkt zum Plossenausbau

Standpunkt zum Plossenausbau

Bereits in der vergangenen Legislaturperiode hat sich der Stadtrat intensiv mit dem Plossenausbau beschäftigt. Dabei sind für die Zeit des Ausbaus, unabhängig von der Ausbauform, Ausweich- bzw. Umgehungsstrecken unausweichlich. Für ein zukunftsfähiges Meißen ist dabei die Überlegung sinnvoll, ob eine dieser temporären Strecken nicht zugleich als dauerhafte Straße ausgebaut werden kann.

Ich möchte hiermit meine Variante vorstellen.

Verlauf: Von der Querstraße auf halbem Weg zwischen Wilsdruffer Straße und Lercha Neubau über das Feld zum Lerchaweg und diesem folgend als Ausbaustrecke am Nicolaifriedhof vorbei hinab zur Hirschbergstraße (siehe Karte).

Meine Idee war und ist es, diese temporäre Ausweichstrecke nicht über die Dreilindenstraße zu führen, sondern als dauerhafte Bypass-Strecke für die Stadt Meißen (siehe obige Erläuterung) zu errichten.

In Gesprächen mit den Einwohnern in Lercha hat sich klar ergeben, dass diese keine Streckenführung über die Dreilindenstraße wünschen. Einerseits führt diese Strecke zu mehr Verkehr direkt vor den Wohnhäusern bei gleichzeitiger Verringerung von Anwohnerparkplätzen, andererseits und viel wichtiger: Diese Streckenführung führt zu mehr Verkehr direkt vor dem Spielplatz und damit zu einer erhöhten Unfallgefahr insbesondere für spielende Kinder. Meine Alternativstrecke biegt bereits weit vor dem Spielplatz über das Feld ein und würde den bereits bestehenden Verkehr am Spielplatz vorbei zusätzlich entlasten.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand:

Durch die Eisenbahnbrücken entlang der Triebisch mit einer Höhe von 3,10m bzw. 3,50m ist die Streckenführung für Nutzfahrzeuge wie LLkw und Lkw nicht nutzbar und somit eine typische Anlieger- und Einwohnerstrecke für Pkw. Schwerlast- und Lieferverkehr sind damit von der Nutzung ausgeschlossen. Eine Tonnagebegrenzung auf 3,5t kann dieses zusätzlich gewährleisten.

Das Feld war bereits 1993 als Standort für Eigenheime ausgewiesen und wäre mit einer neuen Straße als Eigenheimstandort wieder sehr interessant. Meißen als Wohnstandort im Speckgürtel von Dresden könnte von der Autobahn in wenigen Fahrminuten erreicht werden, ohne dabei das Stadtzentrum verkehrstechnisch zu belasten.

Alle Befürchtungen zum Verbleib einer Ausweichstrecke durch das Naturschutzgebiet Siebeneichen bzw. über den Siebeneichener Schloßberg wären damit ohne Grundlage und zusätzlich entkräftet.

Meißen steht künftig eine kräftige Steigerung der Ausgaben bevor, nicht zuletzt durch notwendige Investitionen in Kindergärten und Schulen. Insbesondere diese künftigen Bauherren sorgen dabei mit ihren Einkommenssteuern für zusätzliche Einnahmen für die Stadt.

Die Stadt erhielte eine Bypasstrecke für jenen Verkehr, der von Lercha aus ins Triebischtal, bspw. zum Kaufland oder zur Apotheke möchte, und die sich damit entspannend auf die Verkehrssituation an der Nikolaikirche bzw. am Neumarkt auswirkt. In Ausnahmesituationen wie Hochwasser oder Unfällen am Plossenaufstieg hätten sowohl Meißner als auch Rettungs- und Einsatzkräfte eine zusätzliche Anfahrtmöglichkeit.

Wir lösen dabei mehrere Probleme mit einer Baumaßnahme: Einsparung der Rückbaukosten für das LASuV (Landesamt für Straßenbau und Verkehr), Errichtung einer Bypass-Strecke für den Plossen, Verkehrsreduzierung für den Plossen im Bezug auf den kleinen Verkehr, Verbesserung der Einnahmensituation der Stadt Meißen, Verringerung des Unfallrisikos für Kinder und last but not least: 1. Eine einvernehmliche Lösung im Interesse der Anwohner und 2. Weniger Bürgereinwände für die Streckenführung = gleichzeitig weniger Bürokratieaufwand.

Jörg Schlechte, u.a. 2014-2019 Stadtrat und Mitglied im Bauausschuss

Karte: Openstreetmap.org

Nachtrag: Die Sächsische Zeitung berichtet.